Wie erkenne ich Schlangenmilben?
Schlangenmilben sind oft an geschützten Bereichen der Außenhaut, wie unter den Bauchschuppen, rund um die Augen, um den Maulbereich, oder auch in den Labialgruben zu finden
Sie sind als kleine(0.5-1mm) schwarze Punkte erkennbar, die sich langsam und gezielt fortbewegen
Am Tier sind dieMilben am leichtesten in der Nacht(sie sind nachtaktiv, mit Hilfe einer schräg gehaltenen Taschenlampe zu erkennen. Bei leichtem Befall, kann im Terrarium im oberen Bereich ein weißes Blatt Papieraufgehängt werden, auf dem sie recht leicht zu erkennen sind.
Die Entwicklung von Schlangenmilben
Die Milbe entwickelt sich unter optimalen Bedingungen innerhalb von sechs Tagen vom Ei über die Larve und zwei verschiedenen Nymphenstadien zur adulten Milbe. Die Erwachsenen Tiere leben , je nach Bedingungen zwischen 10 und 32 Tagen die optimalen Bedingungen sind Temperaturen zwischen 34 und 31 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 90 Prozent
dies zeigt das die Milben in sehr vielen Terrarien optimale Lebensbedingungen vorfinden
Milben bewegen sich gezielt fort, vor allem adulte Weibchen suchen im Terrarium die oberen Regionen auf,weshalb sich vor allem in der oberen Terrarienhälfte sehr viele Milben befinden, hier ist Vorsicht geboten, da da da diese durch die Lüftungsöffnungen aus dem Terrarium entweichen können und innerhalb kürzester Zeit alle Terrarien im selben Raum besiedeln.
Die Bekämpfung von Schlangenmilben
Milben sollten immer in Zusammenarbeit mit einem reptilienkundigen Tierarzt bekämpft werden da, Milbenbefall auch von sekundär Krankheiten begleitet werden kann und diese zuerst beurteilt und eventuell behandelt werden müssen.
Zur Zeit ist Fipronil(z.B. Frontline® der Wirkstoff der Wahl um Schlangenmilben am Tier zu behandeln, das Mittel wird durch Ganzkörpereinreibungen aufgebracht, keinesfalls durch Einsprühen des Tieres, die Schleimhäute und Augen müssen strikt geschont und somit ausgelassen werden.Sind mehrere Tiere im Bestand, sind auch die Partnertiere zu kontrollieren und gegebenenfalls mitzubehandeln.
Fipronil wird in der Regel recht gut vertragen, allerdings gibt es auch Berichte von Nebenwirkungen bei Reptilien.
Bei jungen Boas und Chamäleons sind Unverträglichkeiten und toxische Reaktionen dokumentiert, auch von Schlankboas (Epicrates) wurde dies berichtet.daher sollte jede Therapie mit einem Reptilien- kundigen Tierarzt abgesprochen werden. Gleichzeitig mit der Behandlung der Tiere sollte auch eine Generalsanierung der Terrarien der befallenen Tiere erfolgen.Dabei ist es von Vorteil die Insassen in einem Quarantäne-Terrarium unterzubringen.So lässt sich die Sanierung und Dekontamination ohne zusätzliche Gefährdung der Tiere durchführen. So kann das Terrarium auch über einen Zeitraum von mindestens 3 Wochen mit Dichlorphos dekontaminiert werden ohne das die Tiere Kontakt mit dieser giftigen Substanz haben. Diese Zeit ist unbedingt notwendig, da Dichlorphos keine Wirkung auf die Milbeneier hat und diese sich erst weiter entwickeln müssen damit sie abgetötet werden
Ist es aus bestimmten Gründen nicht möglich die Tiere in einem gesonderten Terrarium unterzubringen, kann in Ausnahmefällen auch im Terrarium behandelt werden.
Dies sollte allerdings nur bei giftigen oder sehr großen Tieren in Betracht genommen werden,da Dichlorphos äußerst giftig ist und die Tiere niemals direkten Kontakt mit den getränkten Strips haben dürfen wenn die Tiere nicht aus dem Terrarium entfernt werden können ist bei der Dekontamination wie folgt vorzugehen:
Die mit Dichlorphos getränkten Strips sind in durchlöcherten Plastikboxen oder mit Drahtgitter geschützt imTerrarium so anzubringen, das die Tiere keinen Kontakt mit den Streifen haben.
Während derBehandlungszeit ist auf ein Besprühen der Terrarien zu verzichten, da durch das Wasser den Sprühnebel ein Wasserfilm mit Dichlorphos auf die Tiere gelangt und diese es eventuell durch trinken aufnehmen
Auch wird durch eine hohe Luftfeuchtigkeit die Wirksamkeit des Giftes reduziert.
Die Trink und Badebehälter sind während der Behandlung aus dem Terrarium zu entfernen.
Die Strips sollten genau auf die Terrariengröße bemessen werden, darum nur Strips von Herstellern verwenden die genaue Angaben zur Dosierung machen verwenden.
Die Strips sollten über einen Zeitraum von 3 Wochen 2 -3mal für jeweils 3 bis 4 Stunden ins Terrarium gehängt werden.
Die Tiere müssen gut beobachtet werden damit bei eventuellen Verhaltensänderungen, die auf eine Dichlorphosverftigung hindeuten( Koordinationsstörungen, Muskelzittern, Niedergeschlagenheit, oder Erregung sofort reagiert werden kann und ein Tierarzt aufgesucht werden kann.
Der direkte Kontakt sollte unbedingt vermieden werden, daher beim hantieren mit den Strips Einweghandschuhe tragen.
Spinnen, Insekten oder Futtertiere nicht im selben Raum aufbewahren.
Die Luft um die Strips niemals direkt einatmen.